... In
diesem Land machte jeder das, wovon er wusste, dass es nottat. Wenn
wer Hunger hatte oder Durst – früher oder später bekam jeder mal
Hunger, mal Durst – versuchte er zu sammeln, zu suchen, zu jagen
und was immer ihm gerade sinnvoll schien, um den Hunger und den Durst
zu vertreiben. Manchmal meinte es die Natur gut mit diesen Wesen und
sie hatten schnell etwas gefunden gegen den Schmerz in den Gedärmen,
manchmal aber schafften es zumindest die Schwächsten nicht und sie
starben und andere gewannen Kraft aus dem Fleisch ihrer Kameraden.
Diese
Wesen aber – ich erwähnte es schon – begannen allmählich, ihre
Welt zu verstehen. Der erste Schritt dabei war die Erkenntnis, dass
auch wenn man gesättigt war und frei von Durst, der nächste Hunger
und der nächste Durst kommen würden. Überhaupt quälte die Natur
mit noch so vielen anderen Plagen: Da war der Wind, der manchmal
stärker war als schön und es war zu kalt für die Haut und die
Wesen waren geteilt in weibliche und männliche und sie brauchten
einander, damit sie zwar starben als die eine und der andere aber
nicht als ihresgleichen und sie sich freuen konnten an Kindern, in
denen sie sich selbst wiedererkannten und sich immer ein Stück mehr
verstanden. ...
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